Der Stromkrieg um 1890
Um 1890 begann sich in den USA die Elektrifizierung der Städte und vor allem der Industrien durchzusetzen. Marktführer war der Erfinder Thomas Alva Edison mit seiner Firma Edison General Elektric, der ein 110V-Gleichspannungsnetz etablieren wollte. Sein Konkurrent George Westinghouse, der unter anderem von Nicola Tesla beraten wurde, erkannte jedoch die Schwierigkeiten, die eine Energieübertragung bei einer so geringen Spannung mit sich bringen musste. Je mehr Leistung das Netz lieferte, umso höher war der Stromfluss in den Kabeln und somit auch der Spannungsabfall allein am Transportweg. Um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten, müssten sehr viele ortsnahe Kraftwerke errichtet werden. Für die gängige Praxis war diese Lösung also allein aus technischer Sicht untauglich.
Temperatureinfluss auf dem elektrischen Widerstand
Der Widerstand eines elektrischen Leiters verändert sich mit der Temperatur. Dies gilt auch für Kupferleiter, die zur Hochspannungsübertragung verwendet werden und als Freileitungen im besonderen sehr starken Temperaturschwankungen über die Tages- und Jahreszeiten ausgesetzt sind. Sollen die Leitungen sowohl in klirrend kalten Jahreszeiten als auch in heißen Sommermonaten zuverlässig funktionieren, dann dann genügt es nicht, lediglich die Beziehungen aus Querschnitt, Länge und dem spezifischen Widerstand zu betrachten.