Mobilität ist ein kontroverses Reizthema. In beinahe jeder Diskussion werden Forderungen nach der Einschränkung des Individualverkehrs, Stärkung des öffentlichen Personen(nah)verkehrs und nicht zuletzt nach Verteuerungen der Energiekosten für individuelle Mobilität laut. Ganz so einfach wie es meist klingen mag, ist es aber nicht, Mobilität, Energieeinsparung, individuelle Freiheit, soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Interessen und nicht zuletzt auch andere Probleme wie Landflucht in den Griff zu bekommen. Mobilität bzw. gut durchdachte Mobilitätskonzepte sind ein Schlüssel für die Planung von Infrastrukturen und Stadtentwicklungen.

Die Redaktion e-emotion.net beschäftigt sich selbstverständlich auch mit dem Thema "Mobilität". Auch wenn in der Elektromobilität nach subjektiver Meinung der Redaktion die Zukunft in der individuellen Mobilität liegt, soll auch die konventionelle Fahrzeugtechnik diskutiert werden. Sie ist auf Jahre hinaus noch Bestandteil des Alltags und muss grundlegend verstanden werden. Auch öffentliche Verkehrsmittel werden künftig eine wichtige Rolle spielen, doch sind diese sowohl eine wichtige Infrastruktur, auf deren Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit sich die Fahrgäste verlassen müssen. Auf der anderen Seite sind öffentliche Verkehrsmittel nach unternehmerischen Gesetzen zu führende Unternehmen. Es herrscht ein freier Wettbewerb, der von Gewinnstreben und den Grundsätzen der Rentabilität geprägt ist. 

Die wirtschaftlichen Entscheidungen der Verkehrsunternehmen (Busse, Bahnen) haben also einen direkten Einfluss auf die Entwicklungsperspektiven der einzelnen Regionen und der jeweiligen regionalen Politik. Die Erschließung mit Verkehrswegen liegt in der Hand von Unternehmen und diese entscheiden somit über (wirtschaftliches und kulturelles) Sein oder Nicht-Sein einer Region. 

Wirklich praktikable Verkehrskonzepte müssen alle Perspektiven beleuchten. Sie müssen schwachen Regionen und Gemeinden eine Existenzgrundlage bieten, den Pendlerverkehr aus und in die Ballungsgebiete optimal lenken und auch den innerstädtischen Verkehr entlasten. Das schließt die Bewirtschaftung des verfügbaren Parkraumes ebenso ein wie die Gewährleistung einer hohen Lebensqualität für die Menschen.

(rs-02/2016)