Ambitionierte Maßnahmen statt heißer Luft

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 ist festgehalten, dass alle Staaten gemeinsam und unter gerechten Voraussetzungen zu einer klimasicheren Zukunft beitragen müssen - tatsächlich passiert wenig bis nichts: „Derzeit reichen die vagen Zusagen der einzelnen Staaten nicht aus, um die Pariser Klimaziele einzuhalten. Statt einer Eindämmung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad bzw. auf deutlich unter zwei Grad droht sogar ein Anstieg der Temperatur um mehr als drei Grad“, sagt Plattner unter Bezug auf den jüngsten Sonderbericht des Weltklimarats IPCC. „Daher braucht es jetzt ein klares Bekenntnis aller Länder, die Klimaschutzlücke zu schließen. Fossile Energieträger müssen auf allen Ebenen ausgebremst werden. Umweltschädliche Subventionen müssen gestoppt werden. Auch Energiesparen darf sich nicht wieder nur in Floskeln erschöpfen. Ansonsten ist die überfällige Trendwende nicht zu schaffen“, warnt Plattner vor weiterem Stillstand.

EU-Vorsitzland Österreich besonders gefordert

Als aktuelles EU-Ratsvorsitzland hat Österreich - das selbst zuletzt wieder mehr Treibhausgase ausgestoßen hat - eine Schlüsselrolle für den Erfolg oder Misserfolg der Weltklimakonferenz. „Die Bundesregierung muss die EU-Klimaschutzagenda aktiv vorantreiben und auf allen Ebenen für ambitioniertere Ziele und Maßnahmen eintreten. Umweltministerin Elisabeth Köstinger ist gefordert, tragfähige Bündnisse zu schaffen, die über vage Absichtserklärungen hinausgehen“, bekräftigt WWF-Klimasprecherin Plattner. Auch die Staaten des globalen Südens, die schon jetzt besonders unter der Klimakrise leiden, müssen rasche sichtbare Unterstützung erhalten, sowohl im Bereich des Klimaschutzes als auch bei der Klimawandelanpassung.

Fatale Folgen für die Natur: Dem Eisbär schmilzt die Scholle weg

Der menschliche Einfluss auf Umwelt und Klima ist längst weltweit spürbar. Hitzetage häufen sich, verheerende Waldbrände vernichten wertvolle Lebensräume, die Arktis schmilzt so schnell und umfassend wie nie zuvor. Besonders sichtbar wird die Bedrohung beim Eisbär. Das Packeis schmilzt immer schneller. Fehlt der Eisteppich, verlieren die Bären auch ihren Zugang zu ihrer Beute, den Robben. Für den Eisbären bleibt immer weniger Zeit, um sich einen überlebensnotwendigen Winterspeck anzufressen. Wissenschaftler konnten in den letzten Jahren einen massiven Rückgang der Population beobachten. Der Klimawandel ist ihr größte Gegner. Denn durch Nahrungsmangel werden die Tiere nicht nur immer abgemagerter sondern bekommen auch deutlich weniger Nachwuchs. Der Nachwuchs, der geboren wird, überlebt aufgrund von Nahrungsknappheit auch immer seltener. Die veränderten klimatischen Bedingungen könnten langfristig zu einem kompletten Verschwinden des Eisbären führen.