Informationen für Jedermann

Wer sich aus nächster Nähe über Kernenergie informieren möchte, kann dies also gern in einem der Informationszentren tun, die sich direkt an den Standorten der Kraftwerke befinden. Nach Vereinbarung sind auch Führungen möglich. Die Informationszentren bieten Vorträge, Filme und Informationsbroschüren an. Die Mitarbeiter dort sind speziell geschult, um auch kritische Fragen offen und fachkundig zu beantworten.

Informationszentren sind an den Standorten der Kernkraftwerke zu finden. Details dazu gibt es auf den Internet-Seiten der Energieversorger:

Meldepflichten im Störfall

Neben der Einstufung von Störungen und Unfällen in Atomanlagen nach der INES-Skala gibt es eine Einstufung für die Wichtigkeit und damit verbunden auch für Fristen, innerhalb derer die Ereignisse der zuständigen Behörde zu melden sind. Diesen werden Melde-Kategorien zugeordnet. Definiert sind die Kategorien S, E und N.

  • Kategorie S: „S“ kann für „sofort“, unverzüglich interpretiert werden. Hier sind alle Ereignisse gemeint, die in kürzester Zeit eine Prüfung und eine rasche Reaktion erfordern.

  • Kategorie E: „E“ kann mit „eilig“ übersetzt werden, denn Ereignisse, die der Kategorie E zuzuordnen sind, müssen der zuständigen Behörde innerhalb von 24 Stunden gemeldet werden. Hier handelt es sich in der Regel um Ereignisse, die möglicherweise Einfluss auf sicherheitsrelevante Systeme haben können, aber noch nicht zwingend zur Gefährdung von Menschen und Umwelt führen müssen.

  • Kategorie N: „N“ steht für Normalmeldung. Hier gilt eine Frist von fünf Werktagen. Gemeldet werden Ereignisse, die möglicherweise auf eine sicherheitstechnische Schwachstelle hinweisen oder grundsätzlich sicherheitstechnisch von geringer Bedeutung sind.

Die Medien gehen nicht immer gewissenhaft mit dem Begriff „Meldepflichtiges Ereignis“ um und so führen daraus abgeleitete Statistiken oft zur Verzerrung der Sichtweisen auf die Kernenergie und infolge dessen zu unsachlichen Diskussionen. Selbstverständlich zeigen Ereignisse wie in Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima, dass die Risiken der Kernenergie als zu hoch zu bewerten sind. Allein die grundsätzlich nicht zu beantwortende Frage wo hoch radioaktives Material über Jahrtausende sicher zu lagern ist, spricht deutlich für einen Verzicht auf diese Energieform. Dennoch verlieren Berichte über Störungen in einem Kernkraftwerk ihren Biss, wenn Statistiken in einem falschen Zusammenhang zitiert werden. Dies soll ein Plädoyer für Jedermann sein, sich objektiv zu informieren. Wie gesehen ist das auch direkt vor Ort im Dialog mit Experten möglich.

(rs/01-2016)